24.03.25 | Kultur Untold Stories
Podcastreihe zeigt neue Perspektiven auf Westfalens Geschichte im Jubiläumsjahr
Die Reihe "Untold Stories - Westfalens verbrogene Geschichte[n] erzählen" veröffentlicht der LWL im Podcast-Kanal "Regionalgeschichte auf die Ohren (RadiO)", er ist abrufbar auf allen gängigen.
Foto: LWL
Fliegende Kommission, Krüppeltribunal, Metastadt und Habiflex. Wer mit diesen Begriffen bisher wenig anfangen konnte, ist bei der neuen Podcast-Serie "Untold Stories" genau richtig. Das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken sie nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von unbekannten Heldinnen bis hin zu vergessenen Ereignissen - "Untold Stories" inspiriert und eröffnet neue Perspektiven auf Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
In der ersten Folge "Westfalen neu gedacht: Die Gebietsreform 1975 und ihre Folgen" spricht Dr. Greta Civis mit ihren Gästen, Historikerin Dr. Claudia Kemper und Historiker Dr. Christoph Lorke, über Protest, Planungseuphorie und Neuanfang. Die Zusammenlegung von Kommunen in NRW im Zuge der Gebietsreform war vor allem politisch eine große Herausforderung: Kemper nennt sie den "ultimativen Stresstest für den Föderalismus in der Bundesrepublik". Auch emotional hatte sie weitreichende Auswirkungen auf die Bevölkerung. Diese war keineswegs, wie manchmal erzählt wird, nur dagegen, die Reaktionen waren so vielfältig wie die Menschen in Westfalen und Lippe. Wäre so etwas heute noch möglich? Immerhin wurden in den 1990ern in den neuen Bundesländern ebenfalls Gebiete refomriert. Welche Rolle die Erfahrungen aus NRW dabei spielten, das berichtet Christoph Lorke.
Auch die kommenden Folgen geben neue Perspektiven auf Westfälisch-Lippische Zeitgeschichte. In der zweiten Folge (erscheint am 3. April) wird ein Meilenstein der Kämpfe um Inklusion besprochen. 1981 klagten Betroffene und Unterstützer:innen in Dortmund auf dem "Krüppeltribunal" Menschenrechtsverletzungen gegen Menschen mit Behinderungen an. Die Zeitzeuginnen und Mitorganisatorinnen Dr. Birgit Rothenberg und Birgit Edler besprechen mit Dr. Jens Gründler den historischen Kontext einer Zeit, als es in ganz Dortmund keine einzige rollstuhlgerechte Toilette.
Hintergrund
Das Projekt "Untold Stories" entsteht in Kooperation zwischen dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und dem LWL-Medienzentrum für Westfalen. Es wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr "1250 Jahre Westfalen" gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcast-Kanal "Regionalgeschichte auf die Ohren (RadiO)", abrufbar auf allen gängigen Kanälen und unter: https://www.lwl-regionalgeschichte.de/de/vermittlung/untold. Die zweite Folge "Das Krüppeltribunal und die Geschichte der Inklusion" erscheint am 3. April.
Der Wissenschaftspodcast "Regionalgeschichte auf die Ohren" präsentiert seit 2019 laufende Forschungen aus dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte.
Foto: LWL
Pressekontakt
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org und Dr. Greta Civis, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Telefon: 0251 591-5706, greta.civis@lwl.org
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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